Anbindung Baesweilers an die Euregiobahn : Zweifel an einer Realisierung vor 2030

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WinfriedF
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Registriert: 17. Jan 2021, 14:11

Anbindung Baesweilers an die Euregiobahn : Zweifel an einer Realisierung vor 2030

Beitrag von WinfriedF »

BAESWEILER Der Sachstand zum Bahnanschluss Baesweilers an die Euregiobahn ist erneut im Fachausschuss diskutiert worden. Vor allem Baesweilers Grüne hegen Zweifel, die Politik drängt nun auf eine Priorisierung.

VON SIGI MALINOWSKI Aachener Zeitung

Wann wird Baesweiler endlich ans Schienennetz der Euregiobahn angeschlossen? Diese Frage brennt den Politikern in Baesweiler seit Jahren auf den Nägeln. Zum Thema „Sachstand Bahnanschluss Baesweiler“ hatten die Grünen eigentlich den Geschäftsführer des Nahverkehrs Rheinland (NVR) sowie des Aachener Verkehrsverbunds (AVV), Heiko Sedladczek, in den Ausschuss für Verkehr und Umwelt eingeladen. Dieser musste aber aus terminlichen Gründen passen, so dass Baesweilers Technische Dezernentin Iris Tomczak-Pestel den von Sedlaczek zugesandten Bericht dem Ausschuss für Verkehr und Umwelt – er tagte in der Aula des Gymnasiums Baesweiler – vortrug.


„Seit Jahren nicht vorangebracht“
Seit Jahren, so monieren die Grünen, werde der Anschluss Baesweilers nicht vorangebracht. Seit etwa zwei Jahren, so formulierte Rolf Beckers, der den Fachausschuss leitet, „werden neue Bahnkonzepte entworfen und medial verbreitet“. Aktuell sei nun von einer Milliardenteuren neuen S-Bahn-Verbindung S 22 von Aachen nach Jülich und Bedburg nach Düsseldorf die Rede. Beckers legte weitere Gründe vor, die ihn und seine Partei zweifeln lassen, dass der Bahnanschluss Baesweilers nicht vor 2030 realisiert wird.

Seit etwa zehn Jahren setzen sich die Ratsgremien und die Verwaltung Baesweilers für die Anbindung des Stadtgebietes an das Netz der Euregiobahn ein. Baesweiler sei seit 2014 zuversichtlich, dass mit einer Realisierung des Bahnanschlusses im Rahmen eines überschaubaren Zeitraumes zu rechnen sei. Dabei wurde vorgeschlagen, die Anbindung über die noch bestehende Bahntrasse zwischen Mariadorf und Siersdorf zu wählen, da hier die Infrastruktur mit allen Brückenbauwerken vorhanden ist, so dass nur das relativ kurze Stück von Siersdorf nach Baesweiler zu errichten sei.

Den schriftlichen Bericht des NVR, verfasst von Heiko Sedladczek, trug Tomczak-Pestel in verständlicher Form vor. Der Verlauf der Strecke 2557 wurde durch die EVS im Jahre 2015 angemeldet. Sie führt über Kellersberg bis Siersdorf – über Mariagrube, Hoengen, Hoengener Gewerbegebiet. Zurzeit ist die Errichtung der Wendeanlage und der Ausbau bis Siersdorf in der Planungsphase. Die Antragstellerin EVS geht davon aus, dass die Wendeanlage bis Ende 2022 und die Befahrbarmachung der Strecke bis Alsdorf-Siersdorf Ende 2023 umgesetzt ist.


Im Jahr 2015 erfolgte durch die EVS die Anmeldung der Strecke. Die Maßnahme ist zum heutigen Zeitpunkt nicht Bestandteil des Maßnahmenkataloges des NVR und auch nicht im ÖPNV-Bedarfsplan enthalten. Verschiedene Szenarien und Trassenführungen wurden untersucht. Die beste Variante für Baesweiler sei dabei eine direkte Trassenführung zwischen Aachen und Alsdorf weitgehend entlang der Bundesstraße B57 (höchster zu erwartender verkehrlicher und volkswirtschaftlicher Nutzen, höchste Realisierungschancen). Zwischen Alsdorf und Baesweiler verläuft die Trasse der avisierten Regio-Tram am westlichen Rand des Siedlungsgebietes von Alsdorf und Baesweiler und erreicht in Baesweiler den Verknüpfungspunkt Reyplatz. Der Trassenverlauf im Bereich der Aachener Innenstadt ist noch in der Prüfung. Ziel ist es, weitere relevante Bereiche der Aachener Innenstadt anzubinden und zu erschließen.

Der Streckenabschnitt bis Siersdorf (geplante Inbetriebnahme 2023) berge aber technische Probleme. Dazu zählen Wilddurchlässe, Eigentumsverhältnisse, Haltepunkte, Verkehrsgutachten, Zweckbindung von Radwegen, Anzahl und Zustand von Brücken sowie dieFestlegung des Haltepunktes Aldenhoven/Baesweiler (interkommunales Gewerbegebiet) in der Erarbeitung. Für die Streckenfortführung (oder Abzweig) bis Baesweiler fehlen bislang eine Planung und ein Planfeststellungsverfahren.

Interkommunales Gewerbegebiet
Tomczak Pestel unterstrich zudem, „dass Baesweiler insbesondere auf eine zügige Fortsetzung der Arbeiten an der Verlängerung der Euregiobahn von Alsdorf bis Siersdorf hofft, um dort unser geplantes interkommunales Gewerbegebiet anschließen zu können und von dort aus auch Setterich und das Gewerbegebiet mit einer fortgesetzten Schienenanbindung erreichen zu können“. Außerdem stellte die Technische Dezernentin im Rahmen des Vortrages heraus, „dass Baesweiler bislang im Gegensatz zu den Nachbarkommunen (Übach, Geilenkirchen, Herzogenrath und Alsdorf) noch nicht über einen unter Mobilitätsgesichtspunkten und in Hinblick auf weitere Siedlungsentwicklung wichtigen Schienenanschluss verfügt und deshalb an allen Fronten und mit allen Beteiligten an einem Bahnanschluss arbeitet und sich dafür einsetzen wird“.

So lautete ein erstes Fazit: Vordergründig ist es wichtig und zu forcieren, den nächsten Streckenabschnitt in Betrieb zu nehmen. Die nötigen Gelder müssen vom NVR bereitgestellt werden. Die Elektrifizierung der Siersdorfer Strecke müsse vorangetrieben werden. Unterstrichen wurde aus der Politik: Priorität habe die Anbindung Baesweilers. Die Verwaltung wurde beauftragt, das mit Nachdruck zu vertreten.
LG Winfried :ugeek:
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