Der Abtransport riesiger Mengen von Käferholz ist eine große Herausforderung. In Lüdenscheid-Brügge ist dafür ein Verladebahnhof reaktiviert worden. Transportziel: Zillertal.
Vom romantischen Sauerland ins romantische österreichische Zillertal mit einer ganz und gar unromantischen Fracht: vom Borkenkäfer abgetöteten Fichten. Vom kleinen Bahnhof Lüdenscheid-Brügge fahren jede Woche lange Züge mit Käferholz ins Zillertal – oder zur Verschiffung nach Hamburg.
"Der Zug insgesamt hat eine Kapazität von 1.600 Festmetern", erklärte der zuständige Revierförster Marcus Teuber. Das entspricht in etwa 60 bis 70 Lkw-Ladungen. "Das ist die Arbeit, die hier in den Wäldern rund um Lüdenscheid an drei bis vier Tagen von den Harvestern" (Baum-Erntemaschinen) "und Forstunternehmen produziert worden ist."
Zeitgleich werden in einem Nebental Bäume im Akkord gefällt. Mit Spezialmaschinen aus der Schweiz. Die Arbeiter sind sonst im Hochgebirge im Einsatz. In kürzester Zeit werden die gefällten Bäume für den Abtransport nach Brügge vorbereitet. Der Lüdenscheider Förster muss alles aufeinander abstimmen.
Mehr als 30 Lkw-Ladungen Holz kommen allein hier zusammen und müssen nach Brügge gefahren werden. Möglichst schnell. Zurück bleiben nur Äste und Baumstümpfe. Direkt danach kann mit der Wiederaufforstung begonnen werden.
Das Sägewerk wartet schon.
Von Brügge über Hagen geht der Zug nach Österreich. Denn im Zillertal wartet schon ein großes Sägewerk auf Nachschub aus dem Sauerland.
Baumstämme werden auf Waggons verladen. Holztransporte werden wohl noch das ganze Jahr fahren.
Die Güterzüge mit Käferholz werden wohl noch das ganze Jahr über fahren, schätzen die heimischen Forstwirte. Nachschub gibt es noch genug. Das Käferholz muss schnell weg, damit die wenigen noch gesunden Fichten nicht auch noch dem Borkenkäfer zum Opfer fallen.
Quelle: WDR
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfal ... g-100.html